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Kreisverband Freising/Erding/Dachau e.V.
Pressemitteilungen

 

Dachau, 06.09.16

Die Umgestaltung der inneren Münchner Straße ist für Dachau ein Gewinn

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt die vom Dachauer Stadtrat einstimmig beschlossene und von der Verwaltung ausgearbeitete Umgestaltung der Münchner Straße. Schon jetzt, nach einigen Wochen, können wir ausdrücklich festhalten: die Anordnung der Spuren mit Schutzstreifen für Radfahrer stellt eine gute, verkehrsverträgliche und zielführende Lösung dar. Zielführend, weil nun der Autoverkehr deutlich ruhiger und geschwindigkeitsreduzierter stattfindet und endlich der Charakter der Münchner Straße als Einkaufsstraße zur Geltung kommt. Der VCD kann positiv festhalten, dass durch die Umgestaltung ein wichtiger Grundsatz der Straßenverkehrsordnung zur Anwendung kommt, nämlich, "dass die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer der Flüssigkeit des Verkehrs vorgeht".

Sie trägt den häufigsten Unfallursachen im innerstädtischen Straßenverkehr Rechnung. Die Geschwindigkeit des Autoverkehrs ist reduziert. Die Radfahrer bewegen sich im Sichtbereich der Autofahrer auch bei den Einmündungen der Seitenstraßen. Radfahren im Sichtbereich der Autofahrer ist erwiesenermaßen für Radfahrer am sichersten. Der Schutzstreifen weist Autofahrer auf den nötigen Abstand beim Überholen hin. Gehwegradler werden deutlich auf die Straßenbenutzung hingewiesen und Fußgänger können, durch die Querungshilfen unterstützt, sicher die Straße überqueren.

Mehrfach wurden Forderungen erhoben, anstatt Schutzstreifen zurückgesetzte Radwege zu bauen. Abgesehen davon, dass sich dann die Radfahrer im Konfliktbereich mit den Fußgängern bewegen, gibt es für Radwege zu Recht strenge Vorgaben wie z. B. die nötigen Breiten. Jede Schaffung von Radwegen im Seitenraum der Münchner Straße würde einen kompletten, extrem teuren Umbau und den Wegfall von sehr vielen Parkplätzen und Bäumen bedeuten. Dies ist also völlig unrealistisch. Generell sind solche aufwändigen baulichen Lösungen im vorhandenen Straßenbestand aus den genannten Gründen so gut wie nicht mehr umsetzbar.

Schutzstreifen für Radfahrer sind ein Kompromiss der auch von den Radfahrern ein gewisses Mitwirken und vorausschauendes Fahren erfordert. Vorausschauendes Fahren bedeutet, den Schutzstreifen in seiner ganzen Breite zu nutzen. Bei ausparkenden Autos oder falls der Schutzstreifen einmal zugeparkt ist, rechtzeitig Handzeichen geben und nach Schulterblick mit dem Verkehrsfluss auf die Fahrbahn wechseln und das Auto passieren. Dies gilt auch für das Linksabbiegen. Dies wird durch die Mittelspur sogar leichter als früher.

Der VCD wird sich für weitere Verbesserungen der Radinfrastruktur einsetzen, denn nur so werden mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen. Dies ist für alle Verkehrsteilnehmer (und Anwohner) sinnvoll, da es Entlastungen bei Lärm, Abgasen usw. erzeugt.

Diese Erkenntnisse sind in der Zwischenzeit Binsenweisheiten und Allgemeinwissen selbst von autoaffinen Verkehrsplanern und Verkehrspolitikern. Gerne nachzulesen im "Nationalen Radverkersplan 2020" der Bundesregierung. Diese Argumente sollten sich alle Kritiker zu Gemüte führen.

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