Erdinger Ringschluss
Jahrelang gab es die Forderung, den 1992 eröffneten neuen Münchner Flughafen im Erdinger Moos auch von Ostbayern her - aus Richtung Landshut, Regensburg und Passau – per Schiene anzuschließen. Die dafür ursprünglich geforderte und favorisierte "Marzlinger Spange" östlich von Freising wurde vom VCD entschieden abgelehnt und hätte gravierende Nachteile gehabt:
- einen enormen Eingriff in die Landschaft und Durchschneidung der
Isarauen, ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat)
- erhebliche Kosten von schätzungsweise 355 bis 565 Millionen
Euro (je nach Ausführung) – das Nutzen-Kosten-Verhältnis stimmte
überhaupt nicht, unwirtschaftlich
- die Stadt Freising wäre vom Bahnverkehr Landshut-München
abgehängt worden
Mit einem Gutachten vom 23.11.2009 zur Flughafenanbindung wurde diese verfehlte Trasse praktisch "ad acta" gelegt.
Der jahrelange Widerstand von Bund Naturschutz und VCD war also erfolgreich!
Stattdessen wurde eine Flughafen-Anbindung mittels "Neufahrner Gegenkurve" gebaut und im Dezember 2018 eröffnet. Diese weitaus kostengünstigere Trasse (rund 91 Millionen Euro) hängt auch die Stadt Freising nicht ab und nutzt die bestehende "Neufahrner Spange", die bereits bestehende S1-Trasse zur Querung der Isarauen.
Die Weiterführung der Bahnstrecke "Erdinger Ringschluss" vom Flughafen bis Erding ist derzeit in Bau (bis S-Bahn-Haltestelle Schwaigerloh) und weiter bis Erding in Planung. Der VCD hält es für wichtig, neben einem Fernbahnanschluss für den Flughafen insbesondere auch für die Region die Erschließung mittels Schiene zu verbessern. Somit wird auch eine direkte Schienenverbindung von Freising über den Flughafen nach Erding eingerichtet.
Im Stadtgebiet von Erding soll sich die Trasse verzweigen – zweigleisig durch die Stadt Erding in Richtung München (S-Bahn) und eine eingleisige Abzweigung "Walpertskirchener Spange" zur Bahnstrecke in Richtung Dorfen-Mühldorf.
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VCD: Neue Erdinger Bahnhofspläne überzeugen nicht!
Der bisherige Bahnof soll verlegt werden - unmittelbar vor das bisherige
Haupttor des Fliegerhorstes. Aus städtebaulicher Sicht ist der
derzeitige Bahnhofstandort optimal - die Altstadt ist fußläufig gut
erreichbar, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen, Ärzte, Gaststätten und
Cafés sowie Kino sind in unmittelbarer Nähe, ebenso die Wohngebiete.
Beim neuen Standort gibt es viel weitere Fußwege - es droht ein
Ansteigen des innerörtlichen Autoverkehrs.
Die am 29.04.2015 vorgestellen Planungen des Innenministeriums
überzeugen nicht! Die bisherigen Bahnübergänge im Stadtgebiet sollen
alle bleiben, nur dann eben zweigleisig anstelle eingleisig. Erst ab der
Dorfener Straße (Kino) soll in nördlicher Richtung die Trasse
unterirdisch verlaufen.
Der neue Bahnhof beim Fliegerhorst ist unterirdisch, allerdings in einer
Kurve ("der gesetzlich noch zulässige Mindestradius") für den
S-Bahn-Verkehr. Dadurch wird ein neues Problem geschaffen - infolge der
Krümmung des Bahnsteiges entsteht ein gefährlicher Spalt zwischen
Bahnsteigkante und S-Bahn. Bei Neubauten versucht man jedoch, solche
Situationen nach Möglichkeit zu vermeiden, sind doch die Probleme hierzu
hinlänglich bekannt. Auch ist je Bahnsteig lediglich ein einziger Aufzug
vorgesehen - die Aufzüge sind erfahrungsgemäß oftmals außer Betrieb,
daher sollte zusätzlich eine Rampe geschaffen werden bzw. sollten je
Bahnsteig dann je zwei Aufzüge vorhanden sein.
Die Option, zumindest langfristig auch Regionalzüge aus Erding in
Richtung München (Messe Riem und Ostbahnhof) fahren lassen zu können,
ist nicht vorgesehen - nach Ansicht des VCD eine vertane
Jahrhundertchance.
Ferner setzt sich der VCD für einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke
Erding - Markt Schwaben ein; sie dient in erster Linie den Berufstätigen
und Personen zur Ausbildung, die nach München pendeln. Diese nur
eingleisige Strecke (S2) kann den Bedarf schon lange nicht mehr
decken und ist extrem störanfällig - es kommt immer wieder zu
Verspätungen und Zugausfällen. Die Verbindung von Erding nach München
ist jedoch viel wichtiger als die zum Flughafen!
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