Pressemitteilung
09/2001

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Donauwörth, 3. März 2001

Erhalt des Fernverkehrsanschlusses für Donauwörth

"Bahn soll die Regionen nicht ins Abseits stellen."

Donauwörth. – "Donauwörth soll auch weiterhin an das Fernverkehrsnetz der Bahn angeschlossen bleiben," fordert der Landesverband Bayern des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) bei seiner Jahreshauptversammlung in Donauwörth.

Der VCD sieht sich als Verkehrsclub für Umweltbewußte und vertritt als solcher besonders die Interessen der Fahrgäste. Folgerichtig erreichten nahezu alle Teilnehmer aus ganz Bayern Donauwörth mit dem Zug. "Wir kennen die Bedürfnisse der Fahrgäste, weil die meisten von uns täglich mit Bus und Bahn unterwegs sind," sagte Elisabeth Zorn, stellvertretende Landesvorsitzende des VCD Bayern.

Der VCD macht sich besonders für eine Anbindung der Regionen stark. "Viele Politiker haben immer nur die Verbindung der Großstädte über die Hauptmagistralen im Kopf – der Rest interessiert sie nicht," so Matthias Striebich, Landesvorsitzender des VCD Bayern. Das entspricht aber nach Auffassung des VCD nicht dem Alltag der Bahnkunden. 50 Prozent der bayerischen Bevölkerung wohnt in Städten und Orten, die kleiner als 50.000 Einwohner sind. Diese sind auf ein gut funktionierendes Netz angewiesen, wo Eisenbahnknoten wie Donauwörth selbstverständlich Anschluß an das Fernverkehrsnetz der Bahn haben und die Regionen durch gut ausgebaute Regionalstrecken erschlossen sind.

Nachdem der Bau der Strecke über Ingolstadt schon in vollem Gange ist, schlägt der VCD Lösungsmöglichkeiten für die Anbindung des Raums Donauwörth und die Verbindung Nürnberg- Augsburg nach der Fertigstellung der Neubaustrecke vor. So sei es zum Beispiel eine sinnvolle Lösung, die Neigetechnik-ICEs von München nach Berlin auch nach dem Bau der Neubaustrecke über Augsburg und Donauwörth zu führen, so Dr. Christian Loos, stellvertretender Landesvorsitzender des VCD Bayern. Statt teure Neigetechnikzüge, die für den Verkehr auf kurvenreichen Strecken konzipiert wurden, über noch teurere Hochgeschwindigkeitsstrecken, die mit enormen Aufwand schnurgerade gebaut wurden, zu jagen, könnte so wenigstens ein sinnvoller Netzzusammenhang erhalten und die Anbindung des Raums Donauwörth gesichert werden. Dabei ist nach Auffassung des VCD ein regelmäßiger Halt dieser Züge in Donauwörth sinnvoll.

Wer ständig nur Relationen wie München-Berlin im Auge habe, plane an den Bedürfnissen der Kunden und am Markt vorbei, so Striebich. Über 90 Prozent aller mitr der Bahn zurückgelegten Wege sind kürzer als 300 Kilometer. Für diese kurzen und mittleren Entfernungen ist nach den Erfahrungen der Alltagsnutzer ein gut abgestimmter Integraler Taktfahrplan wesentlich wichtiger als der Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken. So verschlechtere sich durch den Bau der Milliarden verschlingenden Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-München nach den bestehenden Planungen nicht nur die Anbindung des Raums Donauwörth, sondern auch die Verbindung zwischen Nürnberg und Augsburg werde verschlechtert – und dies, weil für wenige Minuten Zeitgewinn die wesentlich teurere Variante über Ingolstadt gewählt worden sei.

Zusätzlich fordert der VCD auch den Erhalt und Ausbau des Interregio-Netzes. Der Raum Donauwörth würde auch davon profitieren. So sollen nach Auffassung des VCD weiterhin IR- Züge auf der Strecke Augsburg-Ansbach-Würzburg mit Halten unter anderem in Donauwörth und Treuchtlingen verkehren. Diese Züge sollen dabei über die genannten Endpunkte hinaus sinnvoll verlängert werden, um möglichst viele umsteigefreie Verbindungen zu schaffen z.B. von Augsburg in Richtung Lindau und von Würzburg in Richtung Erfurt. Zusätzlich wären zum Beispiel auch Interregios von München über Augsburg, Donauwörth, Treuchtlingen in Richtung Nürnberg, Jena, Leipzig denkbar.

Rückfragen an Matthias Striebich, Kontakt über das Landesbüro, Tel. 0911/47 17 43

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