Pressemitteilung
35/2001

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Würzburg, 27. August 2001

Verkehrsclub Deutschland (VCD) lehnt Autobahnneu- und -ausbau in der Region Würzburg entschieden ab

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. in Bayern lehnt den geplanten Bau der Westumgehung Würzburgs, die letzendlich eine Verlängerung der Autobahn A70 von der A7 zur A3 bedeutet, vehement ab.

Wie sich in vielen Regionen - zum Beispiel auch in Schweinfurt - zeigt, ist Fernstraßenbau kein Garant für wirtschaftliche Prosperität oder neue Arbeitsplätze. "Das Gegenteil ist der Fall:", so Dr. Christian Loos, stellvertretender Vorsitzender des VCD-Landesverbandes Bayern. "Neue Autobahnen beschleunigen den Trend der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer." Außerdem verschlingen Bau, Unterhalt und Folgekosten der Autobahn Unsummen, die dann nicht mehr für umwelt- und sozialverträgliche Maßnahmen zur Verfügung stehen. Sinnvolle Alternativen wie die Verbesserung des Bahnnetzes oder Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sichern per Saldo mehr Arbeitsplätze. Ferner vernichtet die Autobahn wertvolle Erhohlungsgebiete und schädigt damit auch den für Unterfranken äußerst wichtigen Tourismus. Damit wird die seit kurzem erkennbare Tendenz einer Erholung des innerdeutschen Tourismus gefährdet.

"Deutschland hat das dichteste Autobahnnetz der Welt und dennoch wird weiter gebaut, obwohl längst bewiesen ist, dass neue Straßen mehr Verkehr erzeugen und damit das prognostizierte Wachstum im Straßenverkehr hausgemacht ist", betont Matthias Striebich, VCD-Landesvorsitzender. Aus diesem Blickwinkel ist für den VCD der 6-streifige Ausbau der A7 und der 8-streifige Ausbau der A3 im Raum Würzburg keine Alternative.

"Natürlich muss Würzburg vom Durchgangsverkehr entlastet werden, denn insbesondere LKW kürzen über die B19 durch die Stadt ab", führt der VCD-Aktive Dr. Loos weiter aus. "Um Würzburg zu entlasten, müssen aber härtere Restriktionen, wie zum Beispiel niedrigere Tonnagegrenzen, ausgesprochen werden. Außerdem muß das bestehende LKW-Nachfahrverbot engmaschig kontrolliert und Verstöße auch sanktioniert werden." Zur Beseitigung der Mißstände sind nach Auffassung des VCD darüber hinaus mehrere Lösungsansätze notwendig. Der VCD fordert unter anderem, dass die geplante Schwerverkehrsabgabe deutlich höher ausfällt als bisher geplant - die Schweiz ist diesbezüglich Vorbild. Die Mittel sollen dazu verwendet werden, die Bahn in der Fläche auszubauen. Denn nur so können Güter auf die Bahn verlagert werden.

Für den Personenverkehr fordert der VCD eine Politik hin zur Flächenbahn. Viele kleine Investionen sind dabei wenigen Prestigeobjekten vorzuziehen. Der VCD hat diesbezüglich die Initiative für ein "Modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus" ins Leben gerufen. Für den Raum Würzburg hat der VCD bereits vor einigen Monaten ein Stadtbahn-System nach dem Karlsruher Modell vorgeschlagen (siehe Presseerklärung vom 30. Juli 2001 und 19. Juni 2001).

Rückfragen bitte an das Landesbüro oder Dr. Christian Loos

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