Pressemitteilung
44b/2001

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Nürnberg, 30. Oktober 2001

Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt Wabentarif Main-Spessart und geplante Verbesserungen bei Fahrplan und Zeitkarten

Verkehrsverbund Unterfranken gefordert

Die Einführung des Wabentarifes "Wabbsy" zum 1.1.2002 im Landkreis Main-Spessart begrüßt der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband Bayern. Dr. Christian Loos, stellvertretender Vorsitzender des VCD Bayern, mahnte aber auch eine rasche Ausdehnung des Wabentarifes auf die Nachbarlandkreise und die Stadt Würzburg an. "Nur so ist das Fernziel, ein Verkehrsverbund Unterfranken, zu erreichen." Auch im eher dünn besiedelten Landkreis Main-Spessart kann und muss der Schienenverkehr verbessert werden. Der VCD fordert außerdem einen Interregio-Halt in Gemünden. "Die Region Aschaffenburg, politisch zu Bayern gehörend, ist im Hinblick auf den stark zunehmenden Freizeitverkehr in Deutschland auch mainaufwärts ausgerichtet", so Loos weiter. Um dem Raum Aschaffenburg gerecht zu werden, kann dort eine Überlappung mit dem RMV (ähnlich RMV und NVV in Hessen) etabliert werden.

Die Einführung des neuen Tarifmodells allein reicht jedoch nach Auffassung des VCD bei weitem nicht aus. "Der Öffentliche Verkehr muß endlich als Alternative zum Autoverkehr begriffen und ausgebaut werden," so Gereon Schürmann, Landesvorstandsmitglied des VCD aus dem Landkreis. Schürmann weist darauf hin, daß sich der Kreis Main-Spessart seinen Öffentlichen Verkehr jährlich so viel kosten lässt, wie er für ca. 500 Meter Neubaustraße ausgibt. Dies sei ein krasses Missverhältnis, das so schnell wie möglich beseitigt werden müsse.

Der VCD Bayern setzt sich mit einer landesweiten Kampagne "Bayernnetz für Bahn und Bus" gemeinsam mit über 70 Unterstützerorganisationen für massive Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs ein. Dazu gehört u.a. die Forderungen nach einem Stundentakt als Mindestangebot von 5 bis 24 Uhr. Das Bahnnetz muß nach Auffassung des VCD wieder wesentlich dichter geknüpft werden. "Dazu ist die Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken und Haltepunkten notwendig," so der Landesvorsitzende des VCD, Matthias Striebich. Die Erfahrung zeigt, daß Bahnen für die Fahrgäste wesentlich attraktiver sind als Busse und daher auch besser angenommen werden. "Mit modernen Schienenfahrzeugen ist Bau und Unterhalt von Bahnstrecken auch sehr preiswert und keineswegs unbezahlbar," so Striebich. Aus diesem Grund bereitet der VCD ein Konzept für eine Stadtbahn, ausgehend von Würzburg vor. Das Beispiel Stadtbahn Karlsruhe hat gezeigt, dass sich mit kurzen Wegen zu den Haltestellen und umsteigefreien Verbindungen erhebliche Fahrgastzuwächse erzielen lassen.

In Lohr liegt der Bahnhof am Stadtrand. Um in die Stadtmitte oder zu den Krankenhäusern zu gelangen, muss man zu Fuß gehen oder ein Taxi bestellen. Denn eine regelmäßige Busanbindung im Takt, die die Fahrgäste aus dem Zug aufnimmt, gibt es nicht. Dabei liegen die Schienen der stillgelegten Mainschleifenbahn noch bis zum südlichen Stadtrand und könnten für eine Stadtbahn mit mehreren Halten genutzt werden.

Der VCD kämpft gleichermaßen wie Kreistagsmitglied Michelbach (CSU) für den Erhalt und Ausbau des Interregio. "Gemünden ist ein gut ausgebauter Knotenbahnhof", weiß der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Dr. Loos aus eigener Erfahrung. "Hier könnte optimal umgestiegen werden, wenn der Interregio von München über Würzburg und das Sinntal nach Fulda oder Kassel verlängert wir. Gerade Rad-Touristen vom Main- oder Fuldatal können ihre Fahrräder im ICE nicht mitnehmen. Zudem sind die ICE nach Fulda häufig überfüllt. Aber mittlerweile gibt es ja private Interessenten für den Interregio.

Rückfragen bitte an Dr. Christian Loos oder das VCD-Landesbüro

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