Pressemitteilung
48/2001

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Nürnberg, 01. Dezember 2001

Anlässlich der Vorstandssitzung am 1.12.01 in Nürnberg:

VCD Bayern: "Landesentwicklungsprogramm ist aufgeblähte Verwaltungsprosa"

"Das Landesentwicklungsprogramm ist aufgeblähte Verwaltungsprosa - dickleibig - widersprüchlich - beliebig." So charakterisiert Vorstandsmitglied Gereon Schürmann den Entwurf zum Landesentwicklungsplan, der von der Staatsregierung vorgelegt wurde. Das Landesentwicklungsprogramm (LEP) zielt darauf ab, gleichwertige und gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen zu schaffen.

Der VCD, der Verkehrsclub für Umweltbewusste, begrüßt, dass die Nachhaltigkeit im neuen Entwurf zum LEP als durchgängiges Prinzip der Landesplanung eingeführt werde. Damit werde einer alten Forderung der Umweltverbände entsprochen. Auch der Verkehr sollte so gestaltet werden, dass unsere Kinder und Enkel nicht darunter leiden müssen. Allerdings, so kritisiert der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Christian Loos vom VCD Landesvorstand, werde nur ein neuer Begriff über das alte Tun gestellt. Was den Verkehr angehe, sei trotz des Prinzips der Nachhaltigkeit keine Neuausrichtung zu erkennen. Die Orgie des Kanalisierens, Betonierens und Asphaltierens werde hemmungslos weiterbetrieben - nur dass es jetzt "nachhaltig" sei:

  • Main und Donau weiter auszubauen,
  • den Flugverkehr durch mehr und größere Airports auch in der Fläche zu fördern,
  • Autobahnen und Bundesstraßen neu zu bauen und auf mehr Spuren zu erweitern,
  • den Schienenverkehr einseitig im Hochgeschwindigkeitsbereich zu fördern durch ICE-Trassen und eine Transrapid-Strecke vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen.

Zwar könnte man bei der Lektüre über die Punkte öffentlicher Personenverkehr, Schienenverkehr, ziviler Luftverkehr und Binnenverkehr meinen, dass die Staatsregierung die verschiedenen Verkehrsträger jetzt gleich behandeln will. Aber nur, wenn man übersieht, dass z.B. der Schienenverkehr seit 50 Jahren kaum gefördert wurde. "Wer also wirklich auf nachhaltige Mobilität umschwenken will, muss erst für gleiche Startbedingungen beim Straßen- und Öffentlichen Verkehr sorgen, bevor er den Benutzer zur Nachhaltigkeit anhalten kann. Für 500 DM Benzinsteuer kann jeder das gesamte Straßennetz der Bundesrepublik kostenlos benutzen. Man stelle sich den Andrang auf öffentliche Verkehrsmittel vor, wenn jeder für 500 DM eine Karte erhielte, die zur kostenlosen Benutzung des gesamten Netzes von Schienen, U-Bahnen und Bussen berechtigte", so Bernd Sluka aus dem Landesvorstand des VCD.

Rückfragen bitte an das VCD-Landesbüro

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