Pressemitteilung
08/2006

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 31. März 2006

Bus und Bahn bundesweit bedroht

VCD startet Protestaktion gegen Kürzungen im Nahverkehr

Landesregierung trägt Mitschuld an Kürzungen für Bayern

Nürnberg. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) ruft zum Protest gegen drohende Kürzungen im Nahverkehr auf. Die schwarz-rote Bundesregierung will die so genannten Regionalisierungsmittel in der laufenden Legislaturperiode um rund acht Prozent senken. Damit stünden in den kommenden vier Jahren bundesweit etwa 2,3 Milliarden Euro weniger für den öffentlichen Personenverkehr zur Verfügung. Die Folgen dieses Sparkurses wären nach Ansicht des VCD fatal: höhere Fahrpreise, ein schlechteres Angebot und steigende Umweltbelastungen durch mehr Autoverkehr.

"In Bayern würden bezogen auf die ursprünglichen Planungen der rot-grünen Bundesregierung bis zum Jahr 2010 mehrere Hundert Millionen Euro fehlen. Das Bahn- und Busangebot in Bayern würde verschlechtert. Es würden wieder weniger Fahrgäste mit Bahn und Bus fahren. Die Erfolge der letzten Jahre wären zunichte gemacht!", erklärt VCD-Bahnexperte Matthias Striebich.

Mit seiner bundesweiten Protestaktion unter dem Motto »Der Nahverkehr gehört nicht aufs Abstellgleis!« will der VCD die drohenden Streichungen verhindern. Deshalb bringt der Umwelt- und Verbraucherverband rund 300.000 Protest-Postkarten in Umlauf. "Wir rufen alle Bahn- und Busfahrgäste auf, sich gemeinsam mit dem VCD gegen die geplante Verschlechterung des Bus- und Bahnangebotes zu wehren." Noch bis zum 10. Mai sammelt der ökologische Verkehrsclub Unterschriften. Den Protest wird der VCD vor den entscheidenden Sitzungen des Bundestages an Bundesfinanzminister Steinbrück übergeben und außerdem die Abgeordneten darüber informieren. Die VCD-Protestpostkarten gegen die geplanten Kürzungen im Nahverkehr gibt es über das VCD Landesbüro Bayern. Weitere Informationen zur Protestaktion und die Motive finden Sie im Internet unter www.vcd.org.

"Eine Teilschuld an der geplanten Kürzung der Regionalisierungsmittel muss sich die bayerische Staatsregierung allerdings anheften lassen. Zwischen dem, was der Freistaat an Regionalisierungsmitteln erhalten hat, und dem, was er für den Schienenpersonennahverkehr ausgegeben hat, klafft eine erhebliche Lücke. Hätte das Land diese Mittel so wie von der alten Bundesregierung geplant in die Bestellung von zusätzlichen Zügen gesteckt, wären nicht heute noch ganze Landstriche in Bayern vom Bahnverkehr abgehängt, auf bestehenden Strecken würden mehr Züge fahren", so Striebich. "Es ist einfach so: Zwar ist das Bahnangebot in Bayern heute dank einiger richtungsweisender Projekte der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) deutlich besser als vor zehn Jahren zu Beginn der Bahnreform; es wäre allerdings einiges mehr drin gewesen."

Rückfragen bitte an Matthias Striebich, Tel. 0172 / 841 83 23 oder das VCD-Landesbüro

 

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