Pressemitteilung
08/2007

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Nürnberg, 28. März 2007

Klima, Umwelt und Anwohner der Flughäfen leiden unter Zunahme des Flugverkehrs

VCD: "Super-Airbus" ist gar nicht super!

Der Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, ist derzeit auf Werbetour unterwegs. Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) findet den A380 aber "überhaupt nicht super". "Der A380 hat die Technik von vorgestern - aber riesengroß", so der Bayerische VCD-Landesvorsitzende Bernd Sluka. Sowohl beim Sprit-Verbrauch, als auch beim CO2-Ausstoß und beim Lärm gibt es Neuentwicklungen von Flugzeugen, die wesentlich besser als der A380 abschneiden. Größe allein sei nicht alles, so der VCD, auch die Dinosaurier seien einst ausgestorben. Und das seinerzeitige "Super"-Überschallflugzeug Concorde stehe jetzt im Museum.

Konzipiert sei der A380 für das Hub-Konzept. Dieses sehe vor, dass Passagiere von anderen Flughäfen, z.B. Wien oder Zürich, "eingesammelt" werden, dann beispielsweise in München in eine große Maschine umsteigen und dann damit ihr Ziel, z.B. die USA, ansteuern. "Die damit verbundene Zunahme des Kurzstreckenflugverkehrs schadet dem Klima, der Umwelt und belastet die Anwohner der Flughäfen", so der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Matthias Striebich. Gerade der Kurzstreckenflugverkehr ist in Bezug auf Energieverbrauch und Klimakatastrophe besonders schädlich.

Zudem wollen die Leute nicht unbedingt aus halb Europa in München nur umsteigen, sondern lieber direkt aus Wien oder Zürich ihr Ziel erreichen. Neben technischen Problemen bei der Airbus-Produktion gebe es deshalb vor allem Absatzschwierigkeiten für den A380. Bei der Frachtversion wurde kürzlich sogar der letzte verbleibende Auftrag komplett storniert. Der Flugzeughersteller Boeing setzt nicht auf diese Gigantomanie. Der Langstreckenjet "Boeing 787 Dreamliner" ist auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zugeschnitten und findet im Gegensatz zum Airbus A380 reißenden Absatz. Während der Airbus noch immer konventionell aus Metall aufgebaut ist, ermöglicht die Konstruktion der B787 aus Verbundwerkstoff deutlich niedrigere Verbrauchswerte und Lärmemissionen.

Das Hub-Konzept bietet übrigens auch die Grundlage für die Planungen zur 3. Start- und Landebahn am Flughafen München. "Objektiv betrachtet gibt es für dieses Vorhaben überhaupt keinen Bedarf", so Doris Kraeker vom VCD-Arbeitskreis Flugverkehr. "Immer mehr Menschen wehren sich gegen die hochtrabenden Flughafen-Ausbaupläne, die Verantwortlichen sollten endlich die Realitäten erkennen und auf den Boden der Tatsachen zurückkehren".

Rückfragen an Matthias Striebich, Tel. 0172 / 841 83 23 oder das VCD-Landesbüro

 

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