Pressemitteilung
15/2009

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 20. Juni 2009

Gemeinsam für mehr Sicherheit

Mehr verkehrsberuhigte Bereiche, Radfahrer auf die Fahrbahn und die Einführung des Schweizer Erfolgsmodells "Begegnungszone" fordert der VCD Bayern zum Tag der Verkehrssicherheit am 20. Juni.

"'Gemeinsam für mehr Sicherheit' - damit lässt sich sinnvolle Verkehrssicherheitsarbeit machen", begrüßt Bernd Sluka, Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern das diesjährige Motto des Verkehrssicherheitstags. "Aber es gehört auch umgesetzt", wendet er ein. Gefragt sind dabei alle politischen Ebenen: Kommunen, das Land Bayern und der Bund.

Die Kommunen sollten nach Ansicht des VCD deutlich häufiger den Verkehr in Städten und Dörfern beruhigen. "Neben Tempo 30, das seit vielen Jahren flächendeckend möglich ist, sind verkehrsberuhigte Bereiche - sogenannte Spielstraßen - eine sinnvolle Ergänzung in Wohngebieten", erklärt der Sicherheitsexperte. Dort sind alle Verkehrsteilnehmer auf einer gemeinsamen Fläche unterwegs. Fahrzeugführer tragen durch Schrittgeschwindigkeit dazu bei, dass Unfälle ausbleiben. Kinder können sich ungefährdet draußen bewegen. Die Wohnqualität steigt erheblich. "Der verkehrsberuhigte Bereich ist die deutsche Entsprechung dessen, was in den letzten Jahren als 'Shared Space' wieder in Mode gekommen ist. Leider werden in den bayerischen Gemeinden und Städten nur sehr wenige solcher Bereiche und dann kaum flächendeckend in Wohngebieten ausgewiesen", weiß Sluka.

Als Ergänzung des verkehrsberuhigten Bereichs sollte die Begegnungszone in die deutsche Straßenverkehrs-Ordnung aufgenommen werden. "Eine Begegnungszone ist ganz ähnlich einem verkehrsberuhigten Bereich, ebenfalls ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, nur dass dort die Geschwindigkeit ausdrücklich beschränkt ist - auf 5, 10 oder 20 km/h", erklärt der VCD-Vorsitzende. Begegnungszonen wären in den Augen des VCD eine sinnvolle Ergänzung des Spektrums der Verkehrberuhigung, geeignet z.B. für ländliche Ortsdurchfahrten, Plätze und Straßen in Stadtzentren.

Die dritte wichtige Aufgabe für mehr Verkehrssicherheit ist, Radfahrer wieder auf die Fahrbahn zu bringen. "Dort werden Radfahrer gesehen, auf Radwegen werden sie übersehen", beschreibt Sluka das Problem. Untersuchungen u.a. der Bundesanstalt für Straßenwesen haben schon vor 20 Jahren gezeigt, dass Radfahrer in der Regel gemeinsam mit anderen Fahrzeugen auf der Fahrbahn sicher unterwegs sind, während die Unfallraten sich auf Radwegen vervielfachen. Deswegen fordert der VCD von den Städten, auf neue Radwege weitgehend zu verzichten und bei den bestehenden zumindest deren Benutzungspflicht aufzuheben. Sluka: "Die Straßenverkehrs-Ordnung lässt dies zu und betont seit der letzten Novelle auch den Vorrang der Fahrbahnlösung vor Radwegen." Auch der bayerische Staat, der bisher fast ausschließlich Radwegebau bezuschusst, ist gefordert, seine Finanzierungspraxis zu ändern. So fehlt in Bayern unter anderem ein Zuschussprogramm, mit dem eigenständige Fahrradrouten auf bestehenden Straßen einfach nur beschildert werden können, damit Radfahrer diese sicheren Wege auch finden.

Für Rückfragen steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0151/11 68 20 76 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro.

 

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