Pressemitteilung
18/2012

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Nürnberg, 10. August 2012

Der VCD beurteilt die Bemühungen des bayerischen Innenministers Herrmann zur Radverkehrsförderung kritisch

Bayerns Radverkehrsförderung verdient nur Note 4

Als "bestenfalls ausreichend" (Note 4) bewertet der ökologische Verkehrsclub Deutschland die Bemühungen des Bayerischen Staats zur Radverkehrsförderung. "Zwar lässt Innenminister Herrmann mit viel Aufwand Radwege an Staats- und Bundesstraßen bauen, doch eine wirkliche Förderung ist damit nicht verbunden", urteilt Bernd Sluka, der Vorsitzende des VCD in Bayern. Es fehlen gezielte Förderprogramme für die Erschließung der Fläche.

Touristisch seien Wege längs lauter Straßen eine Katastrophe. "Wer fährt denn schon gerne in seiner Freizeit im Lärmteppich der Autos", fragt Sluka. Und auch der finanzielle Aufwand ist zu hoch. Statt viel Geld für Radwege mit zweifelhaftem Nutzen auszugeben, fordert der VCD, das bestehende Straßennetz besser für Radfahrer zu erschließen. Das ist mit wesentlich weniger Aufwand verbunden, denn die Beschilderung kostet statt hunderttausende nur einige hundert Euro pro Kilometer. Gelegentlich sind dabei kleinere Baumaßnahmen wie der Ausbau eines Feldwegs als Lückenschluss oder eine Hilfe zur Querung einer größeren Straße nötig. "Leider gibt es vom bayerischen Staat keine Zuschüsse für Beschilderung von Radrouten oder kleine Baumaßnahmen", stellt Sluka fest. Damit unterbleiben sie meist.

"Es gibt eigentlich überall in Bayern selbst in schwierigem Gelände wenig befahrene Straßen, die hervorragende Fahrradrouten bilden. Man muss sie nur kennen oder darauf hingewiesen werden", weiß der Vorsitzende des VCD Bayern. Sie bilden dann ein attraktives Netz für Touristen und erschließen gleichzeitig eine ganze Region für das Radfahren auch im Alltag. Der VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau hat auf diese Art ein Radroutennetz zur Ilztalbahn im südlichen Bayerischen Wald aufgebaut.

Ein weiteres Manko besteht darin, dass der bayerische Staat die Art der Wegweisung für Radfahrer nicht zwingend vorschreibt. Außerhalb der von ihm verantworteten Wege längs großer Straßen ist sie damit uneinheitlich und nicht zuverlässig. "So kocht fast jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen, und wenn dann für Radfahrer beschildert wird, werden dabei oft viel zu kleine, kaum aufzufindende Schilder an den falschen Stellen angebracht", beschreibt Sluka aus Erfahrung. Selbst dem "Bayernnetz für Radler" ist so oft nur schwer zu folgen.

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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