Pressemitteilung
21/2013

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Nürnberg, 5. September 2013

Schlechtes Baustellenmanagement bei der Bahn

Zu viele Strecken gleichzeitig gesperrt

Baustellen über Baustellen. In keinem Sommer zuvor gab es im bayrischen Schienennetz so viele gesperrte Strecken wie 2013, bekräftigt der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD. Wolfram Liebscher, Vorstandsmitglied und Bahnexperte des bayerischen VCD: "Die Baustellen der Bahn brachten für die Fahrgaste sehr viele Erschwernisse. Zu viele!"

Dass in das Schienennetz investiert wird, begrüßt der VCD ausdrücklich, nicht aber die aufgetretenen Mängel in der Abstimmung und Organisation. Mitten in der touristisch hoch frequentierten Sommerferienzeit waren im Schienennetz der Region Garmisch-Partenkirchen wochenlang alle Strecken in einem Netz von 188 Kilometern gleichzeitig stillgelegt:

  • Murnau - Innsbruck
  • Garmisch - Reutte
  • Murnau - Oberammergau
  • Tutzing - Kochel
Die Fahrgäste mussten auf Busse umsteigen und Fahrzeitverlängerungen teils von mehr als einer Stunde hinnehmen. "Warum unbedingt so großflächig und zeitgleich stillgelegt werden musste, ist kaum zu vermitteln", ergänzt Liebscher. "Und wenn, wie im Fall Tutzing - Kochel, die Bauarbeiten zeitgleich zu einer Vollsperrung der B 11 stattfinden, und der Ersatzbus noch einen weiten Umweg nehmen muss, läuft etwas schief." Ähnliches trifft auf die Münchner Stammstrecke der S-Bahn zu. Hier konnte der Busersatzverkehr mehrere Stationen nicht direkt anfahren - weil an den Straßen ebenfalls gebaut wurde. Und mehr noch: Auch die Tramlinie 19, die als Ersatz fungieren sollte, war zeitgleich wegen mehrerer Baustellen unterbrochen.

Weitsichtige Planung sieht anders aus, so die Botschaft des VCD an die Deutsche Bahn. Dazu hat der VCD in einem Brief an den Konzernbeauftragten der DB für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, gefordert, die Baustellenplanung deutlich zu verbessern.

Der VCD fordert Verkehrsminister Zeil auf, hier mit der DB in Verhandlungen zu treten, damit die Bautätigkeit der Bahn besser im Sinne der Fahrgäste koordiniert wird. Es gibt genügend Beispiele, wo einfache Umbauten unter rollendem Rad erfolgen könnten. So könnten bei Bahnsteigumbauten Behelfsbahnsteige errichtet werden. Der Freistaat sollte Maßnahmen fördern, die Streckensperrungen vermeiden. Dann erspart er den Fahrgästen beschwerliche Ersatzverkehre.

Für Rückfragen steht Ihnen Wolfram Liebscher vom VCD-Landesvorstand unter Tel. 0177/66 88 77 8 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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