Pressemitteilung
24/2013

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Nürnberg, 14. Oktober 2013

VCD kritisiert die Verzögerungsversuche der bayerischen Wirtschaftsministerin bei den CO2-Grenzwerten

Aigner gefährdet mittelfristig Arbeitsplätze in Bayern

Wirtschaftsministerin Aigner versucht, die Vereinbarungen der EU zu den CO2-Grenzwerten für Autos weiter hinauszuschieben. Damit betreibt sie eine zweifelhafte Lobbypolitik für die Automobilindustrie.

Bernd Sluka, Vorsitzender des ökologischen Verkehrsclub VCD in Bayern: "Die deutsche und besonders die bayerische Automobilindustrie brauchen klare Vorgaben, um zukunftsfähig zu sein. Sie setzen bisher einseitig auf das 'Premiumsegment', das heißt, sie bauen übergroße, klimaschädliche Autos, mit denen Eltern die Zukunft ihrer Kinder ruinieren können. Der Absatzmarkt dieser 'spritfressenden Dinosaurier' wird immer kleiner, denn nicht nur die EU, sondern auch Länder wie die USA und China begrenzen zunehmend den Klimaschadstoff CO2. Die bayerische Wirtschaftsministerin Aigner gefährdet durch Ihre Verzögerungspolitik mittelfristig zahlreiche Arbeitsplätze in Bayern."

In diesem Zusammenhang wendet sich der VCD auch gegen die übermäßige Anrechnung von Elektroautos auf die CO2-Flottenmittelwerte, die sogenannten "Supercredits". Die alternativen Antriebsformen sind für sich genommen kein Gewinn für das Klima. Selbst wenn ein Elektroauto mit regenerativem Strom betrieben wird, erspart es nur einmal CO2, nicht mehrfach. Und dieser Spareffekt tritt beispielsweise beim neuen BMW i3 wegen des hohen Energieverbrauchs bei der Herstellung erst nach 50000 km, also etwa ab 2018 auf. Eine mehrfache Anrechnung des Autos auf den Durchschnitt verbietet sich damit von selbst. "Das Klima hat keine Zeit. Wenn wir nicht jetzt handeln, wird die Erderwärmung in unbeherrschbare Dimensionen steigen", bekräftigt Sluka.

Angesichts zunehmend knapperer Erdölreserven und steigender Energiepreise sind Autos mit hohem CO2-Ausstoß keine sinnvolle Investition mehr. "Frau Aigner sollte sich an Ihre Vergangenheit als Verbraucherministerin erinnern. Den Verbrauchern erweist man einen Bärendienst, wenn man jetzt den Absatz von Autos fördern will, die aufgrund ihres Verbrauchs zukünftig hohe Kosten verursachen", rät Sluka. Einige Autohersteller haben diese Entwicklung bereits erkannt und frühzeitig den Verbrauch ihrer Fahrzeuge vermindert. BWM, Audi und Daimler brauchten erst den Druck durch ein festes CO2-Ziel, um innovativ zu werden und sich dieser Entwicklung anzuschließen. Ohne eine ambitionierte Weiterführung des Grenzwerts, werden sie wieder stagnieren.

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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