Pressemitteilung
18/2014

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 21. November 2014

50 Millionen Tote

Der VCD erinnert an die Opfer des Straßenverkehrs

Zum Totensonntag erinnert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) an 50 Millionen Gestorbene. So viele Menschen starben bisher weltweit im Straßenverkehr seit Einführung des Autos - fast genauso viele wie im zweiten Weltkrieg. Und jedes Jahr kommen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation mehr als eine Million weitere Todesopfer hinzu.

Selbst auf kleineren Dimensionen ist der Tod aus dem Straßenverkehr allgegenwärtig: "In Bayern wurde in den letzten 30 Jahren eine mittlere Stadt im Straßenverkehr 'entvölkert', 42588 Menschen, deutschlandweit war es sogar fast eine Viertelmillion", bedauert Bernd Sluka, der Vorsitzende des VCD Landesverbands Bayern. Häufig werden junge Menschen so aus dem Leben gerissen. "Das mittlere Todesalter im Straßenverkehr beträgt rund 45 Jahre", weiß Sluka. Bei diesen Mengen an Opfern ist eines gewiss: "Der Tod im Straßenverkehr ist allgegenwärtig. Jeder hat mindestens einen nahen Verwandten oder Bekannten, der in jungen Jahren auf der Straße gestorben ist oder schwer verletzt überlebt hat", versucht Sluka eine vorsichtige Annäherung an die sehr großen Zahlen.

Dass trotz aller Bemühungen jährlich in Bayern etwa 700 Tote hinzu kommen - zwei jeden Tag -, ist für den VCD Anlass zur Sorge. "In einem zivilisierten Land muss das Ziel eine 'Vision Zero', das heißt überhaupt keine Verkehrstote, sein. Andere Länder, wie beispielsweise Schweden, sind bereits dabei, diese Vision umzusetzen. Bayern sollte diesem guten Beispiel folgen", fordert der VCD-Landesvorsitzende.

Der VCD hat die Vision Zero bereits konkretisiert: Ein wichtiger Baustein sind menschenverträgliche Geschwindigkeiten, d. h. innerorts in der Regel 30 km/h, außerorts 80, schneller nur dort, wo die höhere Geschwindigkeit keine Unfälle nach sich ziehen kann. Sluka kritisiert: "Gegen verträgliche Geschwindigkeiten sträubt sich das bayerische Innenministerium. Es weist sogar seine Beamten vor Ort an, auf Bundes- und Staatsstraßen keine Elemente einzubauen, die helfen würden, Raser in Ortsdurchfahrten zu bremsen." Deswegen beurteilt des VCD Bayern das gegenwärtige bayerische Verkehrssicherheitsprogramm als "ungenügend".

Die Verkehrsteilnehmer sollten über die Folgen riskanten Verhaltens besser aufgeklärt und bei Verkehrsverstößen unmittelbarer und stärker mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert werden. Auch hier sieht der VCD ein Defizit in Bayern, weil die Arbeit der Polizei im Straßenverkehr durch Personalknappheit zunehmend anderen Aufgaben untergeordnet werden muss.

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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