Pressemitteilung
14/2015

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Nürnberg, 5. August 2015

Bahn in Unterfranken muss ausgebaut werden

Schiene und Wasserstraße starke Partner statt Gegenspieler

Die einseitige Fixierung auf den Mainausbau kritisiert der ökologische Verkehrsclub VCD. Die Planfeststellung wird damit begründet, dass die Bahn dort keine Kapazitätsreserven hätte. Der Main bei Haßfurt müsse ausgebaut werden, damit die Wasserstraße Massengüter von der Bahn abziehen kann, die dann wiederum dem Lkw Fracht abnehmen könne. "Der Bahn Ladung wegzunehmen, um den umweltfreundlichen Gütertransport zu stärken - das ist eine abenteuerliche Idee", befindet Gerd Weibelzahl vom Landesvorstand des VCD Bayern. Stattdessen müsse die Bahn ausgebaut werden.

Weibelzahl sieht durchaus ein Kapazitätsproblem im unterfränkischen Schienenverkehr. Die Achse Fulda-Gemünden-Würzburg-Nürnberg ist am Rand ihrer Leistungsfähigkeit, da es an sinnvollen Alternativrouten für den Güterverkehr mangelt. Die Werntalbahn als einzige elektrifizierte Umleitungsstrecke ist nur eingleisig. "Ansonsten dominieren Diesel-Strecken, die für den Güterverkehr schlecht geeignet sind", analysiert Weibelzahl die Problemlage.

Um die nötigen Eisenbahnkapazitäten im Güterverkehr zu schaffen, fordert der Verkehrsclub folgende Infrastrukturmaßnahmen:

  • Ausbau der Werntalbahn Schweinfurt-Gemünden mit mehr zweigleisigen Streckenteilen, um Güterverkehr ab Gemünden über Schweinfurt nach Nürnberg umzuleiten,
  • Bahnlückenschluss Coburg-Eisfeld zwischen Oberfranken und Südthüringen und
  • Elektrifizierung der Bahnstrecken Coburg-Meiningen-Eisenach und Meiningen-Schweinfurt.
Mit der Aufwertung der Werrabahn können Güterverkehre weiträumig an Unterfranken vorbei geleitet werden. Die Elektrifizierung von Schweinfurt nach Meiningen ermöglicht es, für den Industriestandort Schweinfurt eine schnelle Verbindung zu den Nordseehäfen zu schaffen.

Im Personenverkehr sollten die Strecken zwischen Schweinfurt und Gemünden sowie zwischen Schweinfurt und Gerolzhofen reaktiviert werden. Schweinfurt würde sich zu einem echten Eisenbahndrehkreuz mit Strecken in sechs Richtungen entwickeln.

Grundsätzlich akzeptiert der VCD den Ausbau des Mains, damit die bayerischen Häfen Nürnberg, Bamberg und Aschaffenburg besser miteinander verbunden werden. Gerade der trimodale Hafen in Nürnberg erfährt dadurch eine Stärkung. "Östlich von Nürnberg sehen wir aber weiterhin keine Notwendigkeit für den Ausbau der Donau, da die Transportmengen Richtung Österreich und Balkanstaaten sehr gering sind", bekräftigt der stellvertetende Vorsitzende Kurt Bayer die Position des VCD.

"Wir würden uns freuen, wenn sich der örtliche Staatssekretär Eck in diesem Sinne einbringen würde", so Weibelzahl abschließend.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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