Pressemitteilung
02/2017

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Nürnberg, 1. März 2017

Bahnstrecken nicht für Radschnellwege opfern

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert, die Planungen der Radschnellwege zu ändern. Bahnstrecken stehen als wertvolle Infrastruktur dafür nicht zur Verfügung, sondern sollten für alle reaktiviert werden.

"Planungen, die stillgelegten Bahnstrecken Nürnberg-Leichendorf und Erlangen-Herzogenaurach als Radschnellwege heranzuziehen, treffen auf unser Unverständnis", kritisiert der Vorsitzende des VCD Landesverband Bayern, Bernd Sluka. "Die Verkehrswende gelingt nicht, wenn wir Bahninfrastruktur abbauen, auch wenn dies mit dem innovativen Etikett 'Radschnellweg' der Öffentlichkeit verkauft werden soll. Der beste Radschnellweg ist noch immer die Fahrradmitnahme in einem regelmäßig fahrenden Zug."

Der Verkehrsclub begrüßt, dass das Radwegenetz im Raum Nürnberg durch Schnellverbindungen aus dem Umland ausgebaut werden soll. Dies darf aber nicht zu Lasten des Verkehrsträgers Schiene gehen. Von Verkehrsplanern ist mehr Kreativität zu erwarten, als Bahnstrecken für Radwege herzunehmen. "In München gelingt es doch auch, die Radschnellwege neben und nicht auf den Gleisen der S-Bahn zu planen", stellt Sluka fest.

Berthold Söder vom VCD Kreisverband Großraum Nürnberg: "Zwischen dem Landkreis Fürth und der Großstadt Nürnberg gibt es starke Pendlerbeziehungen. Es ist daher völlig kontraproduktiv, wenn die stillgelegte "Bibertbahn Nürnberg-Leichendorf nun von zwei Seiten in die Zange genommen wird. Auf der einen Seite wird die Trasse genutzt, um den U-Bahnhof Gebersdorf zu bauen. Und die Reststrecke soll mit dem Bau des Radschnellweges zerstört werden." Er fordert die Verantwortlichen auf, eine Lösung zu finden, wie man die Bibertbahn in ein zukünftiges Netz des Umweltverbundes aus U-Bahn, Regionalbahn, Fahrrad- und Fußverkehr einbindet.

Auch die Aurachbahn von Erlangen nach Herzogenaurach darf nicht für einen Radschnellweg geopfert werden. Herzogenaurach plant gerade mit hohem Aufwand und großen Eingriffen in die Landschaft eine neue Zubringerstraße. "Gerade im Ballungsraum sind stillgelegte Bahnstrecken wertvolle Potenziale, die für den Schienenverkehr reaktiviert werden müssen", so Sluka.

Für Rückfragen steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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